EIN KLEINES JAGDLIED - (in Postproduktion)
Kurzfilm ~ 30:00
Ein progressiver junger Förster und eine alteingesessene forsche Jägerin sind im Streit. Als ihr behagliches Dorf Stubenau von einem Wolf und gleich zwei Kamerateams heimgesucht wird, spitzt sich der Konflikt zu.
Drehbuch & Regie: Leon Stanislawski
Produktion: Lisa Sophie Mattern, Leon Stanislawski
Kamera Department: Victoria Bergmann, Max Knoop, Imke Grünewald Francia
Licht: Johannes Luke Schneider
Sound Department: Georg von Stein, Jamila Schamanek, Johann Vock
Produktionsassistenz: Kathrin Hassel, Aron Blazevic
SYNOPSIS
Im verschlafenen Dorf Stubenau dreht ein Team des Rundfunk Bayern eine Reportage über den zugezogenen links-grünen Förster Emil. Der mürrisch-charmanten Jägerin Hilde gefällt das gar nicht, also sucht sie sich ihre eigene Filmcrew. Drei Berliner Filmstudierende, die in Hilde eine feministische Protagonistin für ihre verkünstelte Dokumentation sehen, willigen ein.
Hilde und die Filmstudierenden sind sich anfangs genauso fremd wie Emil und das Team des Rundfunks. Treffen die Crews aufeinander, so bringt das fast immer Streit mit sich. Nicht nur Hilde und Emil zanken sich, sondern auch die Kamerateams laufen sich gegenseitig ins Bild und werfen sich Beleidigungen zu.
Als die Teams merken, dass Hilde sich überhaupt nicht für Feminismus interessiert und Emil alles tut, um den Streit zu besänftigen, müssen sie selbst nachhelfen, um ihren Dokumentationen mehr Drama und eine knackigere Story zu verschaffen.
DIRECTORS STATEMENT
Bayern. Helmut Dietl hat es mal als ein Land voll „aggressiver Gemütlichkeit und Wohltuender Fadheit“ beschreiben. Blaue Hügel, grüne Wälder, wilde Flüsse und Ruhige Seen. Am Horizont präsentiert sich das ferne Alpenpanorama und in den Städten trinkt die Schickeria eben so viel Weißbier wie Aperol Spritz.
Ich bin in München und Niederbayern aufgewachsen und habe in Wien studiert. Obwohl es mich, wie so viele junge Künstler*innen ins triste Berlin gezogen hat, haben Monaco Franze, Josef Hader, der Brandnerkasper sowie David Schalko deutliche Spuren hinterlassen. Wie wäre es also, wenn die hippen Berliner Filmstudierenden nach Bayern kämen um eine feministisch-künstlerische Doku zu drehen und dann auch noch dem alteingesessenen Rundfunk Bayern die Show stehlen?
Liebend gern möchte ich den Konflikt zwischen alt und jung, traditionell und progressiv, sowie Stadt und Land auf die große Leinwand bringen. Der Fokus auf die Jagd-, und Fortwirtschaft bietet hierfür eine selten gezeigte sowie gut geeignete Basis für eine spannende Geschichte und sehenswürdige Schauplätze. In dieser Doku-Fiktion trifft Braunschlag auf The Office und der Bayerische Rundfunk auf die Berliner Filmschule.
DER WOLF IST ZURÜCK
Und er stellt uns vor eine Herausforderung. Einerseits ist er geschützt, andererseits reißt er Nutztiere und verunsichert Passant*innen. Ähnlich schwierig ist der Umgang mit dem Wildverbiss. Ist die richtige Lösung dafür wirklich die vermehrte Schießung der Tiere? Und gibt es endlich mal eine Lösung im Kampf gegen den Borkenkäfer? Diese Fragen verunsichern uns und werden vor Allem durch den vom Menschen verursachten Klimawandel vorangetrieben.
Der Kurzfilm Ein kleines Jagdlied widmet sich teils subversiv und teils explizit diesen drängenden Fragen und lädt dazu ein, verschiedene Perspektiven und Lösungsansätze zu erforschen. Die Unterhaltsamen, aber auch sensiblen Porträts über unsere Jägerin Hilde und unseren Förster Emil, machen das Thema nahbar. Ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen gewähren Einblicke in das Thema und regen zum Nachdenken an.
Mit diesem Film wollen wir eine einzigartige Möglichkeit schaffen Naturschutzthemen anzusprechen und das Publikum dabei nicht zu überfordern, sondern zu unterhalten.
VISUELLES KONZEPT
Der Film stellt die idiosynkratischen Perspektiven der zwei Filmcrews einander gegenüber. Während das Reportageteam im informations-basierten TV-Stil die Schulterkamera schwenkt, verkünsteln sich die Berliner Filmstudierenden in liebevoller Bildkomposition und auf-wändigen Lichtkonzepten. Die einen rennen noch kurz ins Bild, um die Blumenvase zurechtzurücken, die anderen halten einfach drauf, wenn etwas passiert. Schließlich enthüllt eine Drittkamera die Bühne, auf der die beiden Kamerateams unentwegt ihre Geschichte inszenieren und entblößt in weiten statischen Aufnahmen die Dynamik hinter den Kameras.
UNTERSTÜTZDENDE INSTITUTIONEN: